Abenteuerliches Wildcamping in Europa

Wildcamping in Europa

Wildcamping in Europa

Alles was Du vor Deinem Abenteuer wissen solltest

Ruhe. Freiheit. Abenteuer. – Das verspricht abenteuerliches Wildcamping in Europa. 

Doch nicht in allen Ländern Europas ist wildcampen erlaubt. Du willst Deinen Urlaub trotzdem nicht mit hunderten anderen Campern verbringen? Du willst aber auch keine saftigen Geldstrafen kassieren? Dann solltest Du Dich vor Deinem Abenteuer dringend über die Gesetzte Deines Ziellandes informieren. Denn Wildcamping in Europa ist nicht überall möglich. Deutschland, Österreich, Skandinavien, Italien, Spanien und Portugal haben unterschiedliche Regelungen zum Wildcamping.

Steht Dein Reiseziel noch nicht endgültig fest? Perfekt, dann kannst Du Dir mithilfe meiner Übersicht ein Land aussuchen. Denn in manchen Ländern kannst Du durch einige Tricks friedlich im Wilden campen.

Wildcamping in Deutschland

Das Land der Regeln und Gesetze. In Deutschland ist es prinzipiell verboten einfach irgendwo im Nirgendwo zu campen. Allerdings gelten je nach Bundesland unterschiedliche Regeln für Wald- und Naturschutzgebiete. In geschützten Gebieten darfst Du auf keinen Fall übernachten, das kann ein teurer Spaß werden. Das Gleiche gilt für Strände der Nord- und Ostsee. Auf privaten Grundstücken darfst Du mit Einverständnis des Besitzers campen, allerdings sind die oft schwer aufzufinden. In normalen Waldgebieten darfst Du übernachten, da es als Erholung gilt, allerdings nur ohne Zelt und Ausrüstung. Das sogenannte Biwakieren ist demnach erlaubt. Auf freien Landschaften in Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Hessen und Berlin ist wildcampen nicht ausdrücklich verboten. Es ist aber schwierig ein privates Grundstück von einem öffentlichen zu unterscheiden.

Seit Neustem gibt es in einigen Regionen Naturlagerplätze, auf denen Du gegen eine geringe Gebühr zelten darfst.
Mit dem Wohnmobil gelten andere Regeln und das Übernachten ist einfacher, allerdings nicht unbedingt schön. Auf Rastplätzen darfst Du bis zu 10 Stunden parken und Dich erholen. Dies gilt auch für öffentliche Parkplätze.

Für einen schönen Urlaub außerhalb eines Campingplatzes bieten nur Privatgrundstücke die legale Alternative. Mittlerweile gibt es einige Webseiten, die Camper und Grundstücksbesitzer vermitteln, wie Landvergnügen.

Wildcamping in Österreich

Eine Wandertour mit wildcampen? Ist in den meisten Teilen Österreichs verboten und wird mit bis zu 14.500 € bestraft. Das ist eine enorme Summe, die Du dann doch lieber in einen Campingplatz investieren solltest. Der österreichische Alpenverein gibt jedoch eine detaillierte Übersicht über die Regionen, in denen wildcampen geduldet wird. Zudem ist es auch hier mit dem Einverständnis des Grundstückbesitzers erlaubt. Allerdings musst Du den erst mal finden.

In Naturschutzgebieten und in Nationalparks sind die Regelungen noch strenger. Kontrollen finden regelmäßig statt und Du solltest auf dieses Abenteuer definitiv verzichten.

In Österreich ist das Wildcamping sehr schwierig und ich rate Dir davon ab. Wenn Du Deinen Urlaub lieber entspannt verbringen willst und Dir keine Sorgen um Bußgelder und Polizisten machen willst, probiere die campodo Camping App aus, die Dir nützliche Informationen zu Campingplätzen in Österreich und ganz Europa bietet.

Wildcamping in Frankreich

In Frankreich gibt es selbstverständlich nicht nur Paris und Baguette. Das Land bietet eine Menge an traumhaften Orten. Von ruhigen Stränden über Berge, Täler, Schluchten, Dörfer, Städte, Seen, Wasserfälle hin zu stürmischen Buchten. Frankreich begeistert jährlich tausende von Urlaubern. Dennoch gibt es noch Orte, an denen Du die Natur (beinahe) ungestört genießen kannst.

Wie in Deutschland sind die Regelungen zum Wildcamping in Frankreich leider sehr strikt. An Stränden und touristischen Orten ist das Wildcampen und Biwakieren strengstens verboten. Wenn Du erwischt wirst, wird Dein Sparschwein ordentlich geplündert. Bis zu 1.500 € Strafe können anfallen. Zum Glück gibt es oftmals örtliche Campingplätze, die den Gemeinden gehören. Dort kannst Du gegen eine geringe Gebühr übernachten. Mit Deinen ausgeprägten Französischkenntnissen aus der Schulzeit kannst Du Dir im Voraus einige günstige Übernachtungsmöglichkeiten auf der Webseite der Camping-Municipal heraussuchen.

Das willst Du nicht? Dann eignet sich der Norden und die Mitte Frankreichs besser zum Wildcamping. Dort sind weniger Touristen unterwegs und die Franzosen sind gegenüber Campern offener. Mit ihrer Erlaubnis darfst Du sicherlich eine Nacht verweilen.

Falls Du unterwegs auf der Hin- oder Rückreise übernachten möchtest, solltest Du Tankstellen und Raststätten unbedingt vermeiden. Überfälle sind hier keine Seltenheit. Fahr besser ab von der Autobahn und such Dir eine sichere Parkmöglichkeit.

Wildcamping in Italien

Du denkst noch schlimmer als in Österreich kann es nicht werden? Falsch gedacht. In Italien ist es noch schwieriger ein idyllisches Plätzchen in einer ruhigen und abgelegenen Umgebung zu finden.

Da es ein touristisches Land ist, sind die Kontrollen streng und das Wildcampen und Biwakieren ist streng verboten. Wenn Du keine Strafe bezahlen willst, brauchst Du unbedingt die Erlaubnis des Grundstückbesitzers. Beispielsweise kannst Du freundlich bei einem Landwirt nachfragen oder Du schaust vorab auf Greenstop24 nach einem schönen Plätzchen.

Allerdings gibt es Gemeinden, die bislang kein ausdrückliches Verbot ausgesprochen haben. Du kannst Dir von der Gemeinde vor Ort eine Erlaubnis einholen. Ist Dir das zu mühsam? Dann parke mit Deinem Wohnmobil auf einem ausgewiesenen Parkplatz für Wohnmobile. Hier kannst Du sorglos übernachten, musst jedoch auf Dein gemütliches Vorzelt verzichten. An manchen Parkplätzen gibt es Trinkwasser, eine Stromversorgung und einfache Sanitäreinrichtungen.

Genauere Informationen über die Regelungen in den unterschiedlichen Regionen findest Du bei Bergzeit.

Wildcamping in Spanien

Meer. Sonne. Strand. Was willst Du mehr? Das Wildcampen ist in Spanien etwas einfacher. Durch die Erlaubnis einer öffentlichen Behörde darfst Du bis zu drei Nächten an einem Ort übernachten. Allerdings nicht in der Nähe von Stränden und Campingplätzen. Eine Ausnahme bietet der berühmte Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Dort darfst Du in den letzten 100 km vor dem Ziel wildcampen.

Mit dem Wohnmobil gibt es einige Regionen, in denen Du stehenbleiben und übernachten darfst. Allerdings darfst Du Dich nur innerhalb Deines Fahrzeuges aufhalten. Du musst wohl oder übel auf ein Frühstück an der frischen Luft verzichten. So sparst Du Dir immerhin das lästige Ein- und Auspacken Deiner Campingstühle.

Nachdem Du Dein Spanisch aufgefrischt hast, findest Du hier eine kleine Übersicht von kostenlosen Camp-Möglichkeiten. Wenn Du darauf keine Lust hast, kannst Du die Seite auch von Google übersetzen lassen.

Auch für Spanien gibt es ein Internet Portal für legales wildcampen bei Einheimischen. Auf Gamping findest Du einzigartige Orte zum Übernachten und das nicht nur in Spanien, sondern auch in Frankreich und Portugal. Allerdings musst Du trotzdem eine Übernachtungsgebühr bezahlen.

Wildcamping in Portugal

Am Strand schlafen und am Morgen direkt in die Wellen springen? Klingt wie in einem Traum und das ist es leider auch. In Portugal ist wildcampen verboten und wird vor allem in der Hochsaison kontrolliert. Selbst das Camping auf Privatgrundstücken ist in Portugal verboten.

Allerdings sind im Norden und im Landesinneren weniger Touristen, weshalb es kaum Kontrollen gibt und Du Dir ein lauschiges Plätzchen suchen kannst. In der Nebensaison ist es generell einfacher ungestraft davonzukommen.

Wie in Spanien, gibt es auch in Portugal Campingplätze, die von den Gemeinden gepflegt werden. Dort kannst Du teils kostenlos übernachten und die einfachen Sanitäranlagen benutzen.

Egal wo Du Dich niederlässt, solltest Du selbstverständlich so unauffällig wie möglich sein. Dabei gilt es keine Spuren zu hinterlassen. Kein Müll, kein Feuer und keine extreme Lautstärke.

Wildcamping in Skandinavien

Im Norden Europas ist die Lage etwas anders. Wildcamping in Skandinavien ist einfacher als im Süden in der Nähe des Mittelmeers oder der Atlantikküste. Skandinavien ist dünn besiedelt und es gibt viele Wälder, in denen Du ungestört wildcampen kannst. Zwischen den Ländern unterscheiden sich die Regelungen ein wenig, wie Du im Folgenden sehen kannst. 

Schweden, Norwegen und Finnland

Endlich, ein Lichtblick. In den nordischen Ländern ist das Wildcamping deutlich einfacher als im Süden. Das liegt vermutlich an der Weitläufigkeit der wilden Natur. Den einsamen schneebedeckten Landschaften und den freundlichen Menschen.

In Schweden, Norwegen und Finnland herrscht das sogenannte „Jedermannsrecht“. Das bedeutet, dass in diesen Ländern auf öffentlichen Wald- und Landflächen gezeltet werden darf. Mit dem Wohnmobil und Wohnwagen ist es etwas komplizierter, da Du sie nur auf gekennzeichneten Plätzen abstellen darfst. Aber davon gibt es am Rande von Nationalparks und Wäldern viele.

Du solltest allerdings immer darauf achten, in großzügigem Abstand zu privaten Grundstücken zu nächtigen. Die Skandinavier sind wohl ihre Ruhe gewohnt und könnten sich durch Deine Anwesenheit gestört fühlen. 

Dänemark

Dass Dänemark zu Skandinavien gehört, ist je nach Definition unterschiedlich. Und da es dort auch andere Gesetze gibt, möchte ich Dänemark extra erwähnen. Denn das Jedermannsrecht greift hier leider nicht. Demnach ist das Wildcampen verboten. Es gibt jedoch deutlich mehr Naturlagerplätze als bislang in Deutschland. Zusätzlich gibt es einige Wälder, in denen Du problemlos zelten darfst. Eine Übersicht findest Du auf Visit Denmark.

Bevor es losgeht, auf Dein Wildcamping in Europa Abenteuer, möchte ich darauf hinweisen, dass alle Angaben ohne Gewähr sind. Die Regelungen der Länder, Kommunen und Gemeinden können sich jederzeit ändern. Informiere Dich vor Deiner Reise ausgiebig über die Touristenzentralen, der einzelnen Länder, über die regionalen Gesetze!

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